HafenCity

HafenCity Hamburg

Die vorliegenden Fotografien entstanden innerhalb eines Jahres und begleiten den Ausbau des ersten Bauabschnitts der HafenCity Hamburg. Hier entsteht ein neues Wohn-, Arbeits- und Freizeitviertel auf einer Fläche von 157 Hektar.


Es ist eine gigantische Großbaustelle mit Kränen, Baggern und Gerüsten soweit das Auge reicht, Staub, Lärm und geschäftiges Treiben, wo immer man geht. Auf den ersten Blick wirkt dieser dicht bebaute Raum irritierend, chaotisch und teilweise surreal, verweilt man hingegen längere Zeit an einem Ort, so werden Strukturen und Ordnung erkennbar. Ein riesiges Räderwerk, in dem jeder und alles seine feste Funktion hat und seinen Beitrag zum Gesamtwerk leistet.

Es reizte mich, diese unterschiedlichen Wahrnehmungen fotografisch einzufangen bzw. meine subjektiven Empfindungen auf Bilder zu projizieren, ohne mich weiterer technischer Hilfsmittel zu bedienen. Meine Fotografien sollten vorrangig irritieren, nicht dokumentieren und erinnern dabei an das Trompe-l’oeil in der Malerei oder auch an Collagen.


Beim Fotografieren konzentrierte ich mich auf die Schnittstelle zwischen imaginären und realen Räumen und zog die überall präsenten Abbildungen auf Baubannern in meine Arbeit mit ein. Da diese Werbeplakate meistens die derzeit noch unfertigen Gebäude in ihrem geplanten Endzustand zeigen, prallen hier Realität und Fiktion oder anders gesagt, Gegenwart und Zukunft aufeinander. Durch die Wahl der Perspektive und des Ausschnitts sind diese beiden Ebenen in meinen Fotografien so angeordnet, dass Objekte des konkreten Raumes mit Objekten des fiktiven Raumes verschmelzen und ein neues Bild erzeugen. Hier stellt sich die Kernfrage: Ist dies das Abbild der Wirklichkeit? Oder ist es eine Illusion? Da im digitalen Zeitalter technisch Vieles möglich und für den Betrachter nicht immer erschließbar ist, könnte es sich ebenso gut um eine Collage handeln.